Burg Folk 2009
Am 22. August war es erneut soweit. In Mülheim a.d. Ruhr trafen sich bereits zum achten mal die Fans der mittelalterlichen, aber auch Folk Klänge um ein Festival zu feiern, das seinesgleichen nicht zu scheuen braucht. Das Programm war gut bestückt und der Zeitplan vorallem bei den Umbauzeiten recht sportlich gestaltet. Dennoch merkte man sehr schnell, das die Veranstalter einiges an Erfahrungen angesammelt haben.
Sehr positiv ist aufgefallen, das die Sanitäter sehr präsent waren und in regelmäßigen Abständen über das Gelände gelaufen sind. Bei vielen anderen Festivals habe ich diesen Umstand sehr vermisst. Auch die Schlangen am Ausschank und dem Grill waren schnell abgearbeitet, so das kaum einer es nicht geschafft hat sich in den Pausen mit frischen Getränken zu versorgen. Preislich lag das Burgfolk in einem guten Mittelfeld, antialkoholische Getränke waren bereits für EUR 2.- zu haben und der Burgfolkteller konnte sich für EUR 5,50 ebenfalls sehen lassen. An dieser Stelle ein großes Lob an den Veranstalter.
Das Programm war bunt gemischt und wartete mit einigen Größen und angenehmen Überraschungen auf. Die Ehre der Eröffnung wurde den Damen von ==> Reincarnatus zu teil. Ihre Show begannen die fünf aus Niederlanden sehr ruhig, so dass das Publikum erst langsam auftaute. Sie steigerten Ihre Geschwindigkeit aber deutlich, so das es am Ende wirklich schade war, das sie aufhören mussten. Die Fans und neu hinzugewonnen Fans hatten anschließen am Merchandise-Stand Gelegenheit für das ein oder andere Foto oder auch Schwätzchen.
Nach kurzer Umbaupause heizten ==> Feuerschwanz ordentlich ein. Bereits beim Soundcheck kamen die Fans auf ihre Kosten und diese ausgelassene Stimmung hielten die sechs bis zum Ende ihres viel zu kurzen Auftrittes. In einem späteren Interview sagte Hauptmann Feuerschwanz; „ Feuerschwanz auf 40 Minuten zu begrenzen ist schwer. Teilweise hat es etwas von einer Kastration.“ Ich muss dieser Einschätzung leider zustimmen, auch wenn sie das beste aus der knappen Zeit gemacht haben.
Mit dabei waren natürlichauch die Mietzen, die beim späteren Treffen am Merch-Stand das begehrteste Objekt vor allen Linsen waren. Nun wer mag es den Fans verdenken ein ganz persönliches Foto mit den Mietzen sein eigenen nennen zu wollen. Ich gönne es jedem und wünsche der Truppe auch weiterhin ausreichend Met & Mietzen.
Ebenfalls aus Niederlande führten ==> Rapalje weiter durch das Programm. Mit einer guten Mischung aus irischer, schottischer und niederländischer Folk-Musik konnten sie das Publikum sehr schnell auf ihre Seite ziehen. Es fiel der Menge sehr schwer bei dieser Musik ruhig zu bleiben und so wurde (soweit es der Platz zuließ) ausgelassen gefeiert und getanzt.
==> Rabenschrey präsentierten sich in einer teilweise neuen Besetzung und stellten auf Burgfolk ihr neues Album Unvollkommen vor. Selbiges präsentiert sich mit ungewohnten Klängen und einigen Neuerungen. So wurde das Flötenspiel stark eingeschränkt und durch Keyboard und mittlerweile zwei E-Gitarren ersetzt. Der neue Klang stößt bei den Fans auf geteilte Meinungen und so konnte beobachtet werden, wie einige den Platz verließen und sich auf der benachbarten Wiese einfanden.
Der bereits angesprochene sportliche Zeitplan konnte bis jetzt nahezu eingehalten werden, die Junge von ==> Korpiklaani ließen es sich allerdings nicht nehmen ein wenig zu überziehen und so die anschließend geplante Umbaupause nach hinten zu verschieben. Dem Publikum hat diese Einstellung allerdings deutlich gefallen und forderte auch nach dieser deutlich verlängerten Zeit lautstark eine Zugabe.
Auch ==> Schelmish waren mit von der Partie, legten allerdings einen Auftritt ohne Rimsbold, da dieser aufgrund von Krankheit kurzfristig ausgefallen war. Die Schelme lößten das Problem allerdings sehr elegant, indem sie einen Textfesten-Fan auf die Bühne baten. Dieser war dann nicht nur erstaunlich Textfest, sondern heizte den Massen auch noch gut ein. Nach einigen Liedern wurde er wieder „entlassen“ und Dextro verkündete zu spontanem Jubel, man habe ihm einen Vertrag angeboten. Leider jedoch hat man von diesem Fan später nichts mehr gehört.
Alles in allem war Burg Folk 2009 jedenfalls gelungen und brachte sowohl den Bands als auch den Besuchern und mir eine Menge Spass. Das Gelände ist zwar klein, hat aber mit angeschlossenem Park genug Möglichkeiten sich mal die Beine zu vertreten, oder es sich auch einfach auf der Wiese gemütlich zu machen. Dort sieht man zwar nichts mehr, allerdings hat man eine nette Hintergrundmusik aus dem Burghof und kann neue Energie für die Band seines Geschmacks ansammeln.